In der Pubertät setzt die Produktion der Geschlechtshormone ein und lässt Jungen und Mädchen unter Pickeln und Pusteln leiden. Doch auch ältere Menschen sind betroffen. In vielen Fällen kann Akne durch Selbstbehandlung in Kombination mit sorgfältiger Hautpflege bekämpft werden.
Akne - was ist das eigentlich?
Pickel und Pusteln im Gesicht - für pubertierende Jugendliche und zahlreiche Erwachsene ein Albtraum. Da tröstet es kaum, dass auch Prominente wie der Fußballer Christian Ziege oder der Film-Bösewicht Claude Oliver Rudolph dieses Schicksal teilen.
Die Geschichte der Akne ist eine Geschichte voller Missverständnisse. Viele Menschen halten diese Hauterkrankung für ansteckend. Weitverbreitet ist auch das Vorurteil, Akne sei eine Folge von mangelnder Hygiene oder falscher Ernährung.
Bei Akne handelt es sich um eine Störung der Talgdrüsen, durch die Mitesser, Entzündungen und bei einem schweren Krankheitsverlauf auch Narben entstehen können. Ansteckungsgefahr besteht nicht.
Hauptbetroffene sind Jugendliche. Die jugendliche Akne tritt bei Jungen und Mädchen im Alter von 12 bis 14 Jahren erstmals auf, wenn die Produktion von Geschlechtshormonen einsetzt.
So lange der Hormonhaushalt sich noch nicht auf die veränderte Lage eingestellt hat, läuft die Hautfett-Produktion der Talgdrüsen auf Hochtouren. Sobald der Drüsenausgang verhornt, kann der Talg nicht mehr abfließen.
Abgestorbene Hautzellen und Bakterien vermischen sich mit dem angestauten Talg. Sie bilden einen Propf, den so genannten Mitesser.
Dieser entzündet sich, sobald die Hautbakterien beginnen, den Talg zu zersetzen. Der Mitesser, in der Fachsprache Komedo, wird zum Pickel.
Sobald sich der Hormonhaushalt eingependelt hat, klingen die Beschwerden ab. In vielen Fällen verschwindet die Akne bei den Betroffenen im Alter von etwa 20 Jahren.
Im Alter von 30 bis 50 Jahren kann es zum Auftreten von Altersakne kommen. Die medizinische Bezeichnung hierfür lautet Akne rosacea. Als Ursachen geht man auch hier von hormonellen Störungen aus, diese Akne-Form kann allerdings auch genetisch bedingt sein.
Weitere Faktoren, die zur Entstehung oder Verstärkung von Akne führen können, sind die Einnahme bestimmter Medikamente oder einer ungeeigneten Antibabypille, der Genuss von zu viel Hefe oder Vitamin B sowie Stress.
Bei fettiger Haut kann die Verwendung fetthaltiger Kosmetika unter Umständen die Entstehung von Akne begünstigen.
Erkennungszeichen der Akne
Typisches Anzeichen für Akne ist eine fettige, grobporige Haut. Mitesser sind als schwarze oder weiße Pünktchen auf der Haut zu erkennen.
Entzünden sie sich, werden sie zu roten, oftmals dicken Aknepusteln. Im Gesicht, auf den Schultern, der Brust oder auf dem Rücken treten diese Pusteln am häufigsten auf.
Bei der Altersakne treten Mitesser fast nie auf. Zeichen für diese Form der Hauterkrankung sind dagegen erweiterte Äderchen im Wangenbereich, Knötchen und Eiterpickel. Bei Männern leidet besonders die Nase.
Selbstbehandlung kann oftmals helfen
Treten in jungen Jahren erste Pickel auf, muss nicht unbedingt sofort ein Arzt aufgesucht werden. In der Apotheke sind rezeptfreie Präparate erhältlich, mit denen mildere Formen der Jugend-Akne behandelt werden können.
Der Heilungsprozess wird durch sorgfältige Hautpflege vorangetrieben. Mit Waschsyndets oder Reinigungsmilch müssen die betroffenen Hautpartien morgens und vor allem abends gereinigt werden.
Es sollte dazu ausschließlich Gesichtswasser verwendet werden, das keinen oder wenig Alkohol enthält, da Alkohol die Haut austrocknet und dadurch die Grundlage für eine Vermehrung der Hautbakterien schafft.
Pflegeprodukte sowie das Make-up sollten fettfrei sein. Für Aknehaut geeignete Reinigungs- und Pflegeprodukte sind in der Apotheke erhältlich.
Betroffene sollten vor allem eines beherzigen: An Mitessern und Pickeln nicht herumdrücken! Durch das Herumdrücken an Pickeln und Mitessern können Entzündungen und hässliche Narben entstehen.
Wann sollte ein Arzt aufgesucht werden?
Der Gang zum Hautarzt sollte angetreten werden, wenn aus einigen Pickeln viele werden und außer dem Gesicht auch der Rücken, die Brust- und Schulterregion betroffen sind. Der Arzt kann beurteilen, um welche Form der Akne es sich handelt und welche Behandlung angemessen ist.
Bei einer leichten Erkrankung setzt der Arzt häufig äußerlich anzuwendende Medikamente wie beispielsweise Vitamin-A-Säure ein, die die Verhornung angreift, Komedomen herauslöst und der Entstehung neuer Mitesser vorbeugt.
Azelainsäure besitzt entzündungshemmende und antibakterielle Eigenschaften. Zudem wirkt sie regulierend auf die Hornzellenbildung ein.
Diese Präparate mit "Schäleffekt" müssen über einen längeren Zeitraum angewendet werden.
Bei schweren Formen der Erkrankung wird zusätzlich eine innerliche Behandlung gewählt. Folgende Wirkstoffe und Präparate werden eingesetzt:
Eine aus dem Vitamin A abgeleitete Substanz soll bei schweren Akne-Fällen helfen. Allerdings sollten Schwangere um die Vitamin A-Derivate einen weiten Bogen machen, denn sie können das ungeborene Kind schädigen.
Antibiotika wie Erythromycin oder Clindamycin werden ebenfalls zur Bekämpfung von Akne eingesetzt. Tabletten, Gele, Emulsionen und alkoholische Lösungen sind zwar im allgemeinen gut verträglich, die Wirkung lässt aber vor allem bei langfristiger Anwendung nach. Schwangeren wird von der Antibiotika-Anwendung abgeraten.
Bei jungen Mädchen und Frauen mit später Akne können bestimmte Antibaby-Pillen helfen. Durch die darin enthaltenen Antiandrogene soll die Aktivität der Talgdrüsen gebremst werden.
Die Substanz Benzoylperoxid tötet die Bakterien ab und schält die Haut.
Salicylsäure reduziert die übermäßige Hornzellenbildung.
Eine desinfizierende Wirkung haben angeblich Triclosan, Jod, Hexachlorophen und Hexamidin, die in vielen Waschlotionen eingesetzt werden.
Mikonazol wird zwar normalerweise zur Bekämpfung von Pilzerkrankungen eingesetzt, hat sich aber angeblich auch bei der Akne-Behandlung bewährt.
Zurückhaltend werden derzeit Kombinationspräparate mit Cortison zur Akne-Behandlung verwendet. In hohen Dosierungen sind beträchtliche Nebenwirkungen möglich.
Heilmittel aus der Natur
Eine sanfte Hilfe gegen Pickel soll das australische Teebaumöl sein. Das Naturöl, das als Creme, Gel, Tee oder Öl erhältlich ist, soll entzündungshemmend wirken. Doch Vorsicht: Bei übermäßiger Anwendung von Teebaumöl können allergische Reaktionen erfolgen, neue Pickel blühen auf.
Desweiteren wird die innerliche und äußerliche Anwendung von Heilerde empfohlen. Hautreinigend wirkt angeblich ein Kamillendampfbad.